Bis September 2007 gab es für die Haushalte keine Mülltrennungspflicht.
Es gab öffentliche Container: Glas, Papier, Plastik
Ich sammelte immer alles: Zeitungen, Zeitschrifen, Hauswurfsendungen, Briefumschläge meiner Post, Werbung, Kassenbons, zerriss die Kartons von Einkäufen und Lieferungen (Möbel, techn. Equipment, etc.), leere Shampoo- und Duschgelbehälter, Waschmittelflaschen, Joghurtbecher, Weinflaschen, Olivengläser, Gurkengläser usw usf.

Seit September 2007 gibt es nun Mülltrennungsflicht und die Hauswirte wurde dazu verdonnert den Mietern entsprechende Tonnen aufzustellen. Jetzt stehen für ca. 10 Mietparteien eine minikleine blaue und eine minikleine gelbe Tonne neben der üblichen schwarzen Tonne. Dafür wurden die blauen und gelb en öffentlichen Container entfernt.

Nun ja, geht ja auch so. Dachte ich.

Sammelte also weiter und als dann mein Papier- und Plastiksammelkorb voll war, machte ich mich damit auf zu den Haustonnen.

Unübersehbar voll! Da hatte wohl jemand ein neues Möbelstück gekauft und die Pappverpackung steckte in der Tonne - sie ragte ca. 2 Meter aus der Tonne in die Höhe. War bestimmt n großes Regal oder sowas. Ok, dann auf an die Plastiktonne. Der Deckel stand auch schon hoch - aber mal gucken evtl. konnte ich noch etwas in evtl. Lücken stopfen....

Die Überraschung war: Tonne mit unförmigen Plastikdingen voll (z.b. unnötige Lenor-Maxi-Großfamilien-Flasche) und die Zwischenräume waren mit Papier ausgestopft.

Da bin ich wohl ganz eindeutig zu spät gekommen....

Alles wieder nach oben in meine Wohnung getragen und nachgeschaut wann Leer-Tag ist - aha - Donnerstag werd ichs dann nochmal probieren.

Schauspiele dieser Art erwarteten mich dann jeden (!) Donnerstag. Gleich nach Feierabend die Hoftür aufgerissen und in die Tonnen geschaut - ach dunkel - ok nach oben - mit Taschenlampe wieder runter - blau ist voll - gelb ist voll - ich könnt kotzen.

Mittlerweile hatte der gesammelte Müll in meiner Wohnung einen beachtlichen Platzbedarf - das Zeug musste also irgendwann man weg. In Gedanken stellte ich mir sein Gesicht vor: 'Cheffe ich kann morgen erst zur Arbeit kommen wenn die blaue und die gelbe Tonne geleert wurde und ich meinen Müll entsorgen konnte'
Nä, so gehts nicht - eh klar - aber WIE soll es dann gehen?

So nach und nach entsorgte ich meine gesammelten Werke über den Hausmüll in die normale schwarze Tonne!!! Ja, und dazu stehe ich!!

Meine Mülltrennungsentsorgung habe ich nun umgestellt: Jedes Fitzelchen Papier - von der Zeitung über Werbung, Briefumschläge bis zum Kassenbon - alles wird beim 'nächsten' Verlassen der Wohnung mitgenommen - egal wohin: zum Bäcker, zum Büdchen, zur U-Bahn, Einkaufen, Ausgehen.... um alles dann unterwegs in die öffentlichen Abfallbehälter zu entsorgen - ja die gibt es ja noch - unsere Stadt soll ja schließlich sauber bleiben!!

Ich fasse es nicht.... wer ist der Verantwortliche in der Stadtverwaltung, der sowas entschieden hat????

Die Müllpolitik hat uns Bürger zu Müllschweinen gemacht.... aber sorum ist das nicht richtig - die wirklichen Müllschweine sind die schlauen Verantwortlichen des entsprechendes Amtes!
Ihr könnt stolz auf euer Studium sein. Ja, wir sind auch stolz auf euch - wir haben es euch ja finanziert!

Zufällig heute sah ich, dass die Glascontainer (die stehen ja noch) ebenfalls bis oben hin gefüllt sind. Es ragen u.a. heraus: Lenor-/Waschmittelflaschen, Joghurtbecher - und - Pappe!!

Ich befürchte, dass sich meine Müllentsorgungstaktik herumsprechen könnte und ich eines Tages auf dem Weg zum Büdchen nicht mal mehr einen öffentlichen Abfallkorb finde, in den meine Papierschnipsel noch hinein passen....

Vermtl. hat die Presse schon öfter lobend über die 'sauber' gewordene Stadt Köln berichtet, die seit September 2007 endlich auch die Mülltrennung für die Haushalte eingeführt hat!

Nein, sonst hab ich keine Probleme LOL

Bis ganz bald, eure Anji